In der Achterbahn
SpVgg Wallstadt und VfB Gartenstadt wollen endlich Konstanz in ihre Leistungen bringen
Mannheim. Zwei Mannheimer Traditionsvereine fahren in der laufenden Kreisliga-Saison regelrecht Achterbahn. Die SpVgg Wallstadt und auch der VfB Gartenstadt leiden unter akuten Leistungs- und Ergebnisschwankungen. Wallstadt besiegte beispielsweise am vergangenen Wochenende den MFC 08 Lindenhof (3:2), fügte der Spitzenmannschaft vom Promenadenweg die erste Saisonniederlage zu. Am Mittwoch dann der Nackenschlag: 0:1 gegen die abstiegsbedrohten Plankstädter.
„Wir haben ein sehr frühes Gegentor kassiert und sind dann fast ein ganzes Spiel angerannt, haben viel investiert. Uns fehlt aktuell die Leichtigkeit, die wir zu Saisonbeginn noch hatten. Wir haben kein Glück im Abschluss, dass mal ein einfaches Tor für uns fällt“, erklärt SpVgg-Coach Michael Wagner.
Beim VfB sind es die identischen Probleme. Unter der Woche gewann die Mannschaft von Markus Urban souverän in Brühl (6:1), nur wenige Tage zuvor hatte Gartenstadt eine 2:4-Schlappe in Leutershausen kassiert. „Wir belohnen uns auch einfach nicht im Angriff. Wir haben viele Chancen, daran liegt es nicht. Es ist dieses letzte Quäntchen Entschlossenheit, aber sicher auch noch ein letzter Funke Glück – das fehlt uns derzeit.“
Wegen der inkonstanten Leistungen sind die beiden „Glücklosen“ Tabellennachbarn im Mittelfeld der Kreisliga. Zu wenig, für zwei Mannschaften, die vor der Saison als Geheimfavoriten auf den Aufstieg gehandelt wurden. Jetzt gilt es für beide Teams: Ein Dreier am Sonntag muss her. Wallstadt trifft dann erneut auf eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller, der FV 03 Ladenburg ist zu Gast im Horst-Krischa-Stadion.
Wagner warnt
„Es ist immer schwer, wenn du gegen Mannschaften aus dem Keller spielst. Das sind Teams, die gut verteidigen, die eine enorme Zweikampfstärke an den Tag legen und so ins Spiel kommen. Wir werden auch gegen Ladenburg wenige Räume bekommen und sollten tunlichst unsere Chancen nutzen“, blickt Wagner auf den kommenden Sonntag.
Dann hat auch der VfB Gartenstadt einen Abstiegskandidaten zu Gast. Der TSV Neckarau gibt seine Visitenkarte im Erich-Schäfer-Sportpark ab. „Wir wollen auf jeden Fall jetzt endlich eine Serie starten, damit wir auch den Anschluss nach oben nicht komplett verlieren. Gerade gegen vermeintlich schwächere Mannschaften aus der Abstiegszone dürfen wir einfach nichts anbrennen lassen. Wir werden uns gegen Neckarau sicher gute Chancen erspielen können, nur dann heißt es für uns eben auch: Wir müssen sie nutzen“, hofft VfB-Trainer Urban auf eine ähnlich gute Chancenauswertung wie gegen Brühl zuletzt.
Eine Mannschaft aus Mannheim hat in diesen Tagen allerdings so gar keine Probleme mit der Chancenauswertung. Der SKV Sandhofen ist ein Team der Stunde und mauserte sich in den letzten Wochen aus den Untiefen der Kreisligatabelle. Nach einem desaströsen Saisonstart – mit deutlichen Niederlagen wie gegen den VfR Mannheim II (0:10) – blieb Sandhofen zuletzt dreimal ungeschlagen. Am Mittwoch erkämpfte die Mannschaft von Trainer Marc Ritschel ein beachtliches 2:2 bei Lindenhof. „Das Spiel beim MFC war, wie wir es erwartet haben. Wir mussten gut verteidigen, schnell umschalten und vorne eben eiskalt sein – genau das funktioniert in den letzten Wochen einfach sehr gut“, freut sich Ritschel über die enorme Leistungssteigerung seiner Mannschaft.
„Wir sind schwer in die Saison gekommen, haben zwischendurch in drei Spielen insgesamt 20 Gegentore kassiert. Mittlerweile habe ich aber das Gefühl, dass wir in der Liga angekommen sind. Wir haben insgesamt eine sehr junge Mannschaft, die vor der Saison neuformiert wurde – das brauchte alles Zeit.“
Viel Zeit zum Durchatmen hat die Ritschel-Elf allerdings auch nicht. Am Sonntag trifft der SKV auf Olympia Neulußheim, ebenfalls aus der unteren Tabellenregion. „Wir sind jetzt seit drei Spielen ungeschlagen und wollen die Serie natürlich ausbauen. Für uns gibt es keine leichten Spiele, daher werden wir auch gegen Neulußheim an unsere Grenze gehen müssen. Am Ende wäre das aber natürlich ein wichtiger Sieg in Sachen Klassenerhalt.“
Bastian Hauk Freier Autor
